Da wir in den letzten Monaten einige Produkte in unser Portfolio aufgenommen haben, welche mit Zusatzstoffen agieren, möchte ich in diesem Beitrag ein wenig darauf eingehen.
Betrachten wir uns die Zusatzstoffe mal ganz nüchtern➁ aus dem Blickwinkel der Gesetzgebung➀. Da heißt es:
Lebensmittel-Zusatzstoffe sind Stoffe mit oder ohne Nährwert, die in der Regel weder selbst als Lebensmittel verzehrt, noch als charakteristische Zutat eines Lebensmittels verwendet werden und die einem Lebensmittel aus technologischen Gründen beim Herstellen oder Behandeln zugesetzt werden, wodurch sie selbst oder ihre Abbau- oder Reaktionsprodukte mittelbar oder unmittelbar zu einem Bestandteil des Lebensmittels werden können.
VERORDNUNG (EG) Nr. 1333/2008
Bevor wir nun alles was ein E und drei Ziffern hat als unerwünscht➂ in unsere eigene „clean-label-denk-Schublade“ reinpacken, sollten wir uns mal anschauen, mit was wir es eigentlich zu tun haben.
Die Definition „Zusatzstoff“ sagt erstmal nichts darüber aus, ob es sich um einen natürlichen Rohstoff handelt oder ob dieser auf chemisch-synthetischem Weg gewonnen wurde.
Ein Beispiel aus der Kategorie Tortenguss
Unserer benötigt vier Zusatzstoffe, da er ansonsten nicht funktionieren würde. Und ich erkläre dir auch gerne warum:
Carrageen E407
wird mit Hilfe von heißem Wasser aus Rotalgen gewonnen und dient als Geliermittel. Der Nutzen erklärt sich ja bereits aus dem Wort.
Johannisbrotkernmehl E410
wird durch Hitzeeinwirkung aus den Samen des Johannisbrotbaumes➃ gewonnen. Als Verdickungsmittel wird es seit bereits 2000 Jahren verwendet. Doch ohne die Interaktion mit dem Carrageen ergäbe sich eine total milchige Optik.
Natriumcitrat E331
ist das Salz der Citronensäure und dient als Säureregulator. Diesen braucht es, um das Produkt überhaupt ordentlich aufbringen zu können. So entsteht genau zum passenden Zeitpunkt die gewünschte Struktur des Gelees.
Calciumsulfat E516
auch unter dem Namen Gips bekannt dient es ebenfalls als Säureregulator, allerdings in einem anderen Temperaturbereich.
Fazit:
Um das ganze nun auf den Punkt zu bringen: Wir haben sehr viel Zeit in die Entwicklung dieses Produktes investiert. Ziel war es, mit möglichst wenigen erklärbaren Zusatzstoffen ein perfektes Ergebnis zu erzielen. Würden wir auf nur einen der vier verzichten, könnten wir den Anspruch, den wir an unsere Produkte stellen, nicht mehr erfüllen.
Wie du deinen Anspruch an einen Tortenguss definierst entscheidest du natürlich selbst. Ich denke jedoch, dass du mit Clean Ingredients-Tortenguss➄ eine „saubere“ Alternative hättest, welche sich in Punkto Verarbeitung, Mundgefühl und Optik nicht hinter denen unserer Mitbewerber verstecken muss. Ganz im Gegenteil.
Bildnachweis: ➃ - CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=544600
