Rezeptur der Woche | König Reiner

 

Ihr wisst doch sicherlich alle, wie früher in den Wildwest-Filmen die Häuserfassaden gebaut wurden. Alles, was zu sehen ist, war richtig toll gemacht und auf der Rückseite nur mit Holzbalken abgestützt. Der Schein trügt.


Vom wilden Westen in den wilden Süden...

Wir möchten heute versuchen hinter solch eine Fassade zu blicken. Unser Genre hat allerdings nichts mit Revolverhelden zu tun. Ganz im Gegenteil. Es hat eher was majästetisches an sich (nein, es geht nicht um Sissi. Um keinen der gefühlt zwanzig Teile). Wir schauen hinter die Kulisse eines Brotes. Eines, in Anführungsstrichen, „königlichen“ Brotes.
Es war einmal ein König, seines Namens der Zweite von Bayern. Dessen äußeres Erscheinungsbild …. nein, ich glaube ich schweife ab.

... und von dort in die "Backstuben" der ganzen Republik.

Anders: wir haben es mit einem Backerzeugnis zu tun, welches ᵘᶰˢᵉʳᵉʳ ᵐᵉᶤᶰᵘᶰᵍ ᶰᵃᶜʰ äußerlich den Anschein erweckt traditionell und handwerklich zu sein. Es handelt sich um ein Roggen-Dinkel-Malzbrot, so steht es zumindest auf der schicken Banderole, welche man da außenrum wickeln kann.
Wie gut, dass der Kunde meist nach Optik kauft, sonst würde er mitbekommen, was da sonst noch alles drin ist. Also traditionell sind am Endprodukt wohl nur die 50% Roggenmehl welche dazugemischt werden. Und handwerklich wahrscheinlich nur die reißende Bewegung an der Oberkante des 25kg-Papiersackes.
Doch sehr viele Bäcker (genaue Zahlen gibt´s nicht, doch schätzungsweise vierstellig) und ihre Kunden, welche dies ziemlich sicher nicht wissen, finden es anscheinend okay.
Wir aber nicht!


J
AMMERN verändert nichts. MACHEN dagegen alles.

Und anstatt zu jammern schaffen wir mal Abhilfe. Sonntags. Ganz nebenbei. Und sogar gratis.
Bei uns heißt das ganze "Dinkel-Roggenbrot mit Malz". Doch ihr dürft es auch gerne „König Reiner“➂ nennen.
Die Rezeptur findest du hier als pdf oder Excel-Datei

stripe

Hat das wirklich nur Vorteile?

Schau selbst. Du hast ausschließlich Zutaten drin, welche du deinem Kunden ohne Weiteres erklären kannst. Zusätzlich liegst du beim Materialeinsatz durchaus 40%(!) unter dem einer entsprechenden Vormischung. Und was Subjektives noch zum Schluss: Dieses Brot schmeckt einfach nur g***.


.… und verbleiben Euch mit königlichen Gnaden gewogen.
Reiner

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über den Autor

Marketing-Beauftragter bei clean ingredients und Liebhaber genialer Backwaren (allerdings eher im post-produktiven Segment). Sein Spezialgebiet ist das Vermitteln von Sachverhalten auf unkonventionelle Weise.
reiner@clean-ingredients.de

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